Anwendungsbereiche

Abhängig vom Material wirkt sich der Schallstoßwellen-Effekt unterschiedlich aus. Organische und mineralische Stoffe werden durch unterschiedliche Effekte zerkleinert, während Metalle und Kunststoffe in ihrer ursprünglichen Größe erhalten bleiben.

Organische Stoffe

Organische Materialien werden entlang ihrer Fasern getrennt und zerkleinert. Im Material gebundenes Wasser geht in der Maschine in die Dampffase über. Durch die stoßartige Expansion werden die Zellstrukturen aufgesprengt. Gerade bei pflanzlichem Material lässt sich durch diesen Effekt eine hervorragende Auffaserung erreichen.
Die Faserstrukturen bleiben in ihrer Länge weitgehend erhalten, es werden lediglich die Längsfasern voneinander getrennt.
Oberflächenschichten werden aufgebrochen und die Reaktionsfähigkeit für Verbrennung oder Vergärung wird deutlich heraufgesetzt.
Das verdampfte Wasser kann von der Prozessluft aufgenommen und abtransportiert werden. Somit lässt sich das Material noch während der Zerkleinerung sehr energiearm und in einem niedrigen Temperaturbereich vortrocknen. Im weiteren Prozess lässt sich deshalb ein bedeutender Anteil an Trocknungsenergie einsparen.

So lassen sich z. B. Holzspäne, Waldhackgut, Rindenmulch, Seegras und Maissilage aufschließen.

Mineralische Stoffe

Mineralische Materialien werden sehr stark gebrochen.
Je nach Aufgabegut können mittlere Korndurchmesser unter 3 µm schon im ersten Durchgang erreicht werden.
Da das Material weitgehend ohne Festkörperreibung verarbeitet wird, entstehen auf der Oberfläche der Körner sehr kantige, scharfe Strukturen. Diese Oberflächenstruktur wirkt sich vor Allem auf die Reaktivität des Materials positiv aus.

Dieser Effekt hat sich unter anderem schon bei der Zerkleinerung von Branntkalk, Kalkstein, Feldspat, Kraftwerksasche, Hüttensand, Quarzsand, Silizium und Siliziumkarbid bewährt.

Reststoffe

Verunreinigungen durch Metalle oder Kunststoffe bleiben in ihrer ursprünglichen Größe erhalten. Die materialabhängige Korngröße der Komponenten vereinfacht eine Trennung durch Siebe.
Verbundmaterialien werden in ihre Bestandteile aufgetrennt und können durch einen nachgeschalteten Sichtungsprozess sortiert werden.

Diese Effekte haben sich bei der Verarbeitung von Verbundverpackungen, Recyclingholz, Ersatzbrennstoff, medizinischen Abfällen, Rechengut, Spuckstoffen, Kabelresten und Platinen bewährt.